Als natives Olivenöl wird dasjenige Öl bezeichnet, welches ausschließlich durch mechanische oder andere physikalische Prozesse aus der Frucht gewonnen wird. Hierbei dürfen nur Verfahren verwendet werden, die zu keiner Verschlechterung des Öls führen. Hierzu gibt es sogar eine eigene EG-Verordnung: NR 1513/2001.
Bei der weiteren Verarbeitung spielt besonders die Temperatur eine große Rolle. So wird diese zur Extraktion des Öls gesteuert. Hierbei ist die Industrie jedoch im Zwiespalt: Je geringer die Temperatur, desto besser das Öl, aber auch desto kleiner die Ausbeute. Je höher die Temperatur ist, desto schlechter ist das Öl, aber es kann auch mehr gewonnen werden. Gerade bei Temperaturen über 32 °C verliert das Olivenöl einige seiner organoleptischen, also die Sinne ansprechenden, Qualitäten. Wenn man das Qualitätsmerkmal »kaltgepresst« auf den Ölen findet, so kann man davon ausgehen, dass es während der Produktion nicht mit Temperaturen von mehr als 27 °C verarbeitet worden ist.
Da dies alles noch nicht ausreicht, wurden von der EU noch mehr Olivenöl-Güteklassen eingeführt. Hier ein kleiner Überblick:
- Natives Olivenöl Extra
- Natives Olivenöl
- Lampantöl
- Raffiniertes Olivenöl
- Olivenöl
- Rohes Olivenrestöl
- Raffiniertes Olivenrestöl
- Olivenrestöl
Der größte Unterschied ist hierbei – wie gerade schon erläutert – zunächst die Herstellung und dann im weiteren Verlauf auch der Säuregehalt des Endproduktes. Manche der aufgeführten Öle sind auch nicht zum menschlichen Verzehr geeignet und dürfen nur zur Weiterverarbeitung in anderen Ölen verwendet werden.