Nach Feierabend noch ein kaltes Bier, so gönnt sich der Mann von heute ein wenig Entspannung. Natürlich nicht nur der Mann – und natürlich nicht nur von heute. Denn das erste Bier gab es wohl schon vor 13.000 Jahren; leider ohne die Bezeugung von Zeitzeugen. Doch erstmal schön der Reihe nach…
Die Geschichte und Herstellung
Während man wohl schon vor 13.000 Jahren das erste Bier gebraut hat, so geschah dies heimlich und nur durch die mündliche Übermittlung von Zutaten und deren Herstellung. Das erste schriftlich festgehaltene Rezept für das – nennen wir es mal »Urbier« - kann auf ein Alter von etwa 5.000 Jahren geschätzt werden.
Die ersten Biere waren jedoch nicht mit dem heutigen Bier zu vergleichen. Während man Bier damals – gerade im Mittelalter – noch aus den verschiedensten Zutaten hergestellt hat, so braut man es heutzutage eigentlich zu einem Großteil aus Hopfen. Einen weiteren Unterschied macht auch die mittlerweile untergärige Brauart.
Betrachtet man die Entwicklung nun chronologisch und nach ihrer Wichtigkeit, so kann man wohl sagen, dass die Entdeckung der »Pilsner Brauart« des untergärigen Bieres einen großen Durchbruch schaffte. Hierunter versteht man untergäriges Bier mit einem erhöhten Hopfengehalt, dementsprechend auch einem sehr starken Hopfenaroma und nur einem kleinen Anteil an Stammwürze. Oft ist dieses Bier als Lagerbier oder Exportbier bekannt. Den Namen hat es natürlich von seinem Ursprungsort: der böhmischen Stadt Pilsen.
Daneben gibt es mittlerweile noch enorm viele weitere Sorten, hier nur mal ein minimaler Überblick:
- Obergärig
z.B. Altbier, Kölsch oder Weizenbier, auch das Ale zählt hierzu
- Untergärig
Fun Facts zum Thema Bier
- Das stärkste Bier der Welt hat mittlerweile über 60% Alkoholgehalt. Das ist jedoch nur möglich, da man dort ein wenig nachhilft (bspw. durch Zugabe frischer Hefe, o.Ä.). Eigentlich stirbt Bierhefe ab 12% Alkoholgehalt ab.
- Neben der Allen bekannten Weinprobe, gibt es auch eine Bierprobe. Nicht nur, dass die Brauereien ihre Biere abschmecken und beschnuppern (hier reicht der Geschmack von bitter über süß bis hin zu mild, der Geruch von aromatisch über karamellartig bis hin zu modrig). Nein, Bier wird wirklich verkostet. Diese Verkostung wird zumeist von einem Biersommelier durchgeführt.
- Bier mit mehr als 3,5 Vol-% ist in Schweden nicht frei verkäuflich. Auch in anderen Ländern wie z.B. Südafrika bekommt man Bier und anderen Alkohol nur in sogenannten Liquor Stores.
- Die erste transportierte Fracht mit der Eisenbahn waren zwei Fässer Bier. Ihre Reise ging von Nürnberg nach Fürth.
Warum denn bitte „flüssiges Brot“
Manchmal sagt man scherzhaft, dass Bier als »flüssiges Brot« gesehen werden kann. Das klingt zwar lustig, hat jedoch einen eigentlich echt traurigen Hintergrund. Früher wurde Bier durch den geringen Alkoholgehalt und die Keimfreiheit, die durch das Kochen der Bierwürze entstanden ist, auch Kindern als Getränk gereicht. Da Bier, im Vergleich zu dem damaligen Trinkwasser, eben keimfrei war. Ebenfalls – und daher kommt auch der Spruch »Fünf Bier sind auch ein Schnitzel« ist Bier kalorienhaltig und konnte somit als Ergänzung zur Nahrung aufgenommen werden, um die Verarbeitung von minderwertigem Getreide zu ermöglichen.