Cappuccino: über die Herkunft und den Cappuccino-Effekt
Wem der Kaffee selbst zu bitter ist, der kann ihn sich natürlich mit Kaffeesahne und Zucker versüßen. Doch wieso sollte man das tun, wenn es doch Cappuccino gibt?! Durch den Milchschaum wird die Mischung mit Espresso super weich und eben nicht bitter. Doch, wo kommt er eigentlich her, dieser Cappuccino?
Herkunf
Einem waschechten Italiener hätte man vor der Erfindung des Cappuccinos mit Sicherheit keinen Espresso mit Milchschaum in der Kombination vorschlagen können. Da wäre sicherlich gelacht worden, man solle sich doch nicht so haben und den Espresso mehr wertschätzen. Doch irgendwie haben es wohl ein paar österreichische Soldaten geschafft die Kaffeekultur zu revolutionieren als sie einfach nicht auf ihren Kapuziner verzichten wollten.
Ein Kapuziner ist jedoch eigentlich gar nicht so sehr mit dem heutigen Cappuccino verwandt, auf der anderen Seite schon irgendwie. Der Kapuziner wird aus Mokka und Schlagober (also Schlagsahne) hergestellt. Diese beiden Zutaten werden vermischt, wodurch sich die schöne hellbraune Färbung ergibt, die dem Getränk auch den Namen verliehen hat. Die Farbe erinnerte die Österreicher nämlich an die Mützen der Kapuziner.
Übersetzt man die Kapuze nun ins italienische, so erhält man »cappuccio«, was dem Cappuccino ja schon sehr ähnlich klingt. Fügt man noch das »-ino« zur Verkleinerung an – immerhin ist es ja nur eine kleine Tasse voll – so erhält man den heutigen Cappuccino.
Jedoch muss man dem heutigen Cappuccino zugutehalten, dass er sich doch deutlich weiterentwickelt hat und nun statt Mokka eben Espresso beinhaltet und statt der fetten Sahne nur noch feinen Milchschaum – ein hoch auf die Evolution!
Die Geschichte mit dem Milchschaum
Gerade diese besondere Konsistenz des Milchschaumes ermöglicht es den Barista weltweit auch, diese wunderbaren Muster zu kreieren. Ob Blumen, Blätter, Herzen oder sogar kleine Tierchen wie Pandas oder Drachen – es ist mit ein wenig Geschick wirklich alles möglich. Diese Malerei im Milchschaum hat sogar einen eigenen Namen bekommen: »Latte-Art«
Ist man mit dem Eingießen nicht ganz so geschickt, so kann man natürlich auf die Schablonenvariante zurückgreifen und Muster mit Zimt- oder Kakaopulver erzeugen. Das sieht dann nicht nur schön aus, sondern schmeckt auch gleich nochmal ganz anders.
Und zum Schluss…
Wem der reine Cappuccino-Geschmack immer noch nicht so zusagt, der wird nun gleich erfreut sein zu hören, dass man ähnlich wie bei einem Latte Macchiato auch hier mit Aromen und Sirup nachhelfen kann. Zumeist werden Schokolade, Karamell, Vanille oder Zimt als Aromen angeboten.
Manchmal ziert den feinen Cappuccino auch nicht nur eine Milchschaumdecke sondern auch der eine oder andere Marshmallow. Und auch wenn jetzt nicht wirklich die Zeit dafür ist über heißes Wetter nachzudenken, so sollte man im heutigen Kontext trotzdem auch die Variante des Iced Cappucino erwähnen – nur, falls es nach all dem kalten Schmuddelwetter jemals wieder warm wird… Nächsten Sommer vielleicht.
Apropos Kreationen: Wer gänzlich auf den Kaffee bzw. Espresso verzichten möchte, der kann sich ja einfach einen Chococino bestellen. Also ein Kakaogetränk mit Milchschaum, auch was Feines!
Der »Cappuccino-Effekt«
Es gibt sogar ein physikalisches Phänomen, das in direktem Zusammenhang mit dem Cappuccino steht. Der »Cappuccino-Effekt«! Hierbei handelt es sich um ein akustisches Phänomen im Zusammenspiel mit dem Milchschaum. Klopft man direkt nach dem Umrühren mehrmals mit dem Löffel an den Tassenrand, so klingt der Ton jedes Mal höher. Dieses Spiel kann solange wiederholt werden, wie noch Milchschaum vorhanden ist. Begründet werden kann dies durch die unterschiedliche Schallgeschwindigkeit des Getränks, wenn darin Luftblasen schwirren.
Irgendwie witzig, wenn man sich vorstellt, dass Physiker dafür tatsächlich Zeit investieren. :)