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Restaurant bewertenZu der Zeit, als die Batavia in den 70ern als Theater-/Kneipen-/Konzertlocation eröffnet wurde, wurde sie in einem Atemzug mit dem legendären Onkel Pö Lindenberg/Andrea Doria und dem angesagtesten Folkclub Hamburgs, dem DennisPan, genannt, wo Otto damals seine ersten zaghaften Bühnenauftritte gegen ein Honorar von 5 Mark absolvierte. Die Batavia kann man also mit Fug und Recht als ein Stück Hamburger Kulturgeschichte betrachten, bis heute lockt die Mischung aus Theater, Livemusik und kultiger Begegnungsstätte Leute aller Altersgruppen an. Schon die Lage ist urig. Am Anfang der Wedeler Marsch, einem grünen Landschaftsschutzgebiet, ankert die 30m lange und 8m breite Batavia. Umgeben von Marschkoppeln, hohen uralten Bäumen und dem kleinen Fluß Aue hat sie hier ihre heutige Bestimmung gefunden. Ursprünglich wurde sie 1892 als Flußkanonenboot für die Kaiserliche Marine zum Einsatz in China gebaut. Nach vielen Irrfahrten landete sie 1943 wieder in Hamburg, wurde im zweiten Weltkrieg durch englische Bomben versenkt. 1952 gehoben und restauriert fungierte sie zwischenzeitlich als Ruderclub,bis der heutige Besitzer sie 1972 am jetzigen Ankerplatz zum Kulturtreff machte. Im Unterdeck, dem ehemaligen Maschinenraum, befindet sich das kuschelig kleine Theater mit gerade einmal 70 Plätzen. Die mit rotem Samt bezogenen Sitzplätze sind ein Geschenk der Hamburger Staatsoper. Von Pipi Langstrumpf für die Kinder über Kabarett bis hin zu Lesungen oder anspruchsvollen Theaterinszenierungen wird hier eine breite Palette von Aufführungen angeboten. Und natürlich Konzerte ohne Ende. Alle Musikrichtungen sind vertreten, Rock, Folk , Jazz, Blues oder südamerikanische Klänge, für fast jeden Musikgeschmack ist etwas dabei. In den Sommermonaten gibt es nach Einbruch der Dunkelheit regelmäßig Freilichtkino auf dem Vorplatz der Ankerstelle, Eintritt frei. Und von den umliegenden Marschwiesen schallen dann schon mal die tierischen Kommentare von Kühen oder Schafen herüber, die sich über das ungewohnte nächtliche Treiben wundern. Ansonsten ist die Batavia Kneipe und Restaurant, Anlaufpunkt für viele Spaziergänger und Radfahrer, die das weite Marschgebiet bis runter zur Elbe erforschen. Die Karte bietet, was sich in der winzigen Kombüse eben so bewerkstelligen lässt. Sicher werden hier kaum Gourmet-Ansprüche erfüllt, aber das Angebot ist in Ordnung. Rustikale Kleinigkeiten von der Gummihacke so heißen hier die Frikadellen über das Bauernfrühstück bis zum Fisch mit Bratkartoffeln reicht das Angebot. Und zur Kaffeezeit gibt es natürlich leckeren hausgebackenen Kuchen. Für geschlossene Veranstaltungen kann die Batavia gebucht werden, bietet einen ungewöhnlichen, aber bestimmt urig-witzigen Rahmen für die besondere Feier.