Kochen als Kultur und seine einzelnen Disziplinen
Als Mutter, Freundin oder Mitbewohnerin – natürlich gilt dies geschlechterunabhängig – hört man sie immer wieder. Die Frage: »Was kochst du heute?« Man kann nun natürlich flapsig antworten und »Essen« sagen, man kann natürlich auch beschreiben, was man vorhat zu zaubern oder man antwortet ehrlich und sagt erst einmal »Wasser«.
Denn die Aktivität »Kochen« beschreibt schlussendlich nur das Erhitzen einer Flüssigkeit (meistens ist das Wasser) bis zum Siedepunkt. Doch landläufig wird »Kochen« nicht mehr nur im physikalischen Sinne betrachtet, sondern umschreibt eine ganze Menge mehr Aktivitäten…
Kochen als Kultur
Gekocht wurde schon immer. Sei es nun das Kochen im eigentlichen Sinn oder das Vorbereiten der Zutaten, Backen, Blanchieren, Garen, Grillen, Dünsten… Die Liste ist unendlich lang fortsetzbar. Man geht sogar davon aus, dass das Kochen an sich sogar schon vor der eigentlichen Verwendung des Feuers im Leben unserer Vorfahren eine große Rolle spielte. Beweis hierfür waren verschiedene Werkzeuge, die in Kenia gefunden worden sind. Diese sind sogar 1,5 Millionen Jahre alt.
Heutzutage wird gemeinsames Kochen häufig als eine intime (nicht unbedingt nur im sexuellen Sinne) Tätigkeit angesehen. Man lernt sich und den anderen bzw. die anderen kennen und lernt ebenfalls etwas über ihren Geschmack und besonders über ihre Geduld. Kochaktivitäten sind daher sowohl bei einem Date, als auch als teambildende Maßnahme mittlerweile voll im Trend.
Die einzelnen Disziplinen
Wenn man sich nun einige der Grundzubereitungsarten ansieht, so stellt man schnell fest, dass eine gute Vorbereitung das A & O ist. Hierzu zählt nicht nur das Zusammenstellen der Zutaten, sondern auch der benötigten Werkzeuge, sowie Töpfe, Pfannen und manchmal auch Auflaufformen.
Ist die Vorbereitung nun insoweit abgeschlossen, dass es an das Kleinschneiden und wirkliche Zubereiten geht, so kann man auch dort alles richtig oder vieles falsch machen. Gerade bei Gemüse sorgt das Kochen dafür, dass viele Vitamine verloren gehen, sodass Rohkost hier eine der besseren Alternativen ist. Doch nun erstmal ein kurzer Überblick über einige der Grundzubereitungsarten:
- Backen
Gebackenes kommt meistens aus dem Ofen (manchmal kann man für Kleinigkeiten auch die Mikrowelle verwenden). Meist wird es in einem flüssigen, manchmal auch zähflüssigen bis knetfesten Zustand in den Ofen geschoben und kommt fluffig bis fest wieder heraus. Natürlich alles durch chemische und physikalische Prozesse in den einzelnen Molekülen erklärbar – aber nicht hier.
- Blanchieren
Lässt man sein Gemüse oder natürlich auch alles andere nur kurz im Wasserdampf oder im siedenden Wasser, so nennt man dies Blanchieren. Gerade für die Erhaltung der Vitamine ist dies eine gute Möglichkeit sein Gemüse zu garen.
- Braten
Pfanne an, Fett rein, Essen rein. Brutzel, brutzel! So einfach könnte man das Braten beschreiben. Doch auch hier muss man mit ein wenig mehr Vorsicht heran gehen, da verbranntes Fleisch oder Gemüse weder schmeckt, noch wirklich gesund ist. Das dabei entstehende Acrylamid ist nicht unbedingt förderlich für uns Menschen.
- Frittieren
Wer mag seine Pommes nicht lieber aus der Fritteuse. Beim Frittieren kann man die ummantelnde Schicht aus Fett und manchmal auch Teig wohl als einen der Hauptgründe ansehen. Wichtig hier ist vor allem, dass bei frittiertem Fleisch dafür gesorgt wird, dass dieses im Vorhinein bereits durchgegart ist, denn der reine Frittiervorgang – also das Ausbacken in heißem Fett – dauert nicht lang genug, um es selbst zu garen.
- Gratinieren
In einfachen Worten: Mit einer feinen Soße begießen und dann mit viel Käse überbacken. Das Essen gart dabei in der Soße, die zumeist aufgrund der langen Dauer anfängt zu sieden. Der geschmolzene und leicht knusprige Käse rundet das Ganze dann perfekt ab.
- Sieden
Zu guter Letzt noch das tatsächliche Sieden. Das Garen in einer kochenden Flüssigkeit. Durch die entstehende Wärme und die molekularen Bestandteile von Wasser und dem zu kochenden Essen sorgt dafür, dass sich dieses mit Wasser vollsaugt oder seine innere eigene Struktur soweit verändert, dass es für uns genießbar ist.
Natürlich waren dies noch nicht alle Zubereitungsarten, die man kennt oder kennen sollte. Doch für nun soll dies erstmal reichen.
Guten Appetit!