Drachenfels. Eventlocation - Reviews

Mylady braucht Sonne, sagt der Doktor. Und da wir im Grunde alle etwas Sonne brauchen, haben wir einen sonnigen, aber entspannten Samstag gewählt. Ein starkes S... Weiterlesen Mylady braucht Sonne, sagt der Doktor. Und da wir im Grunde alle etwas Sonne brauchen, haben wir einen sonnigen, aber entspannten Samstag gewählt. Ein starkes Schild kündet schon von der gewohnten Autobahn, die in Richtung Königswinter führt. Von dort parkt man in der Nähe der Talstation der Bergbahn, die den Drachenfels erklimmt, dessen etwa vierzehnter Aufstieg ebenfalls von einem Steg aus angegriffen wird. Der unbemerkte Aufstieg verlangt uns sofort eine Sitzgelegenheit ab. Hier hat man einen sonnigen Blick ins Rheintal. Laut dem Schild hatte sich Lord Byron, der damals aus dem nebligen Britannien herübergeweht kam, von dem burgenartigen Felsen der Drachenfels inspiriert. (Auch Heinrich Heine und Ostermanns Will haben hier ihre Spuren hinterlassen.) Nach einer entspannenden Pause wird der restliche Aufstieg zu dem 321 Meter hohen Gipfel in Angriff genommen. Die traditionelle alternative Aktion mit Esel ist derzeit aufgrund der Gefahr von Steinschlägen außer Betrieb und die Touristenscharen werden etwas querabgeleitet. Ein schöner Ausblick belohnt den trittsicheren Wanderer, festes Schuhwerk ist empfohlen. Verschiedene Möglichkeiten für den Rückweg werden ohne Zweifel in Betracht gezogen, aber man möchte keine verworrenen Frischluft-Erlebnisse mit Currywurst oder ähnlichem zum Gipfel hinaufziehen. Los! Lass dich nicht aufhalten! Der medizinisch bedingte Rest im Ausdauertraining ist in der diabolisch dünnen Höhenluft spürbar, aber am Horizont sieht man den Endpunkt des Drachenfels (einfache Fahrt 8,00 Euro, hin und zurück 10,00 Euro). Diesmal gewinnt auch der Wille, und da die Taten des Helden Siegfried nun nicht mehr von einem Drachen gestört werden, sind bereits die Radfahrer im Tal eine Störung. Aber jetzt: Was für ein wunderbarer Blick auf unser gesegnetes Wahrzeichen! Es liegt an der geographischen Grenze zwischen dem Mittelrhein und dem Unterrhein, NRW und Rheinland-Pfalz. Doch das sieht man von hier aus nicht. Die Insel Nonnenwerth, die in der Form eines geschwungenen, drapierten Riesenechsen ähnelt, teilt den silbrig schimmernden Strom. Am nördlichen Horizont erkennt man zumindest die einsame Kolonie, deren stumpf erkennbares Wahrzeichen unter der entscheidenden Teilung des örtlichen vulkanischen Trachytfels erbaut wurde. Das Bauwerk des Bergplateaus selbst, dessen brutaler Betonstil mittlerweile durch die viel leichtere Architektur des 21. Jahrhunderts ersetzt wurde, bietet eine herrliche Aussicht. Im Glaskubus gibt es moderat teure Erfrischungen, die natürlich sonnig draußen konsumiert werden. Ein Umherstreifen um die malerisch platzierten Burgruinen des 12. Jahrhunderts bleibt für die jüngere Generation auf jeden Fall opportun. Mindestens einen Blick auf das neogotische Landsturmmuseum (wir erinnern uns: "Freiheit" unter Napoleon und dann die fröhliche Integration in Preußen) sollte man werfen. Nicht auf den gleichen Wegen, sondern mitten im Dschungel und im Auenland, entlang der Weinberge und den markanten Flüssen des Rheins, die recht üppig sind. Die verschiedenen Nebenattraktionen wie die Nibelungenhalle, der vogelspinnenhaltige Reptilienzoo und Schloss Drachenburg wurden diesmal ebenfalls ignoriert und müssen gesondert diskutiert werden. Die Natur des Drachenfels ist seit der Kindheit bewährt. Dies ist ein wunderbares und unkompliziertes Erholungsziel internationalen Renommees. Mindestens die Gipfel der Sieben Berge gelten als höchste Erhebungen in Deutschland. Mit sonniger, exzellenter Betrachtung, Sir Thomas.