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Restaurant bewerten Was User an Tulus Lotrek mag:
Wir hatten das Vergnügen, in diesem kleinen Juwel eines Restaurants zu speisen. Wir sind durch die Speisekarte 2017 darauf gestoßen und haben uns entschieden, es auszuprobieren. Wir wurden nicht enttäuscht. Die Präsentation und die Aromen waren einfach unglaublich. Der Service war auch wirklich großartig – herzlich, aufmerksam und mit einem Sinn für Humor, aber nie übertrieben. Das Restaurant ist im teuren Bereich (f... Mehr Bewertungen anzeigen.
Was User an Tulus Lotrek nicht mag:
Das Essen war gut. Es gab spannende Kombinationen, die fast alle überzeugen konnten. Bei einem Gesamtpreis von 275 Euro für zwei hätte ich etwas mehr erwartet. Alles in allem war es ein entspannter Abend, den wir sehr gut genossen haben. Wir kommen wieder! Mehr Bewertungen anzeigen.
Das Essen war gut. Es gab spannende Kombinationen, die fast alle überzeugen konnten. Bei einem Gesamtpreis von 275 Euro für zwei hätte ich etwas mehr erwartet. Alles in allem war es ein entspannter Abend, den wir sehr gut genossen haben. Wir kommen wieder!
Es läuft in der Fichtestraße. Bei den Auszeichnungen zum Berliner Meisterkoch 2016 wurde Max Strohe mit seinem tulus lotrek bereits als Aufsteiger des Jahres gekürt. Gastgeberin des Jahres wurde völlig nachvollziehbar Vicky Kniely vom benachbarten und befreundeten Herz Niere. In letztgenannter Kategorie steht in diesem Jahr nun auch Strohes Partnerin Ilona Scholl auf der Nominierungsliste. Und das ist wahrlich keine Überraschung. Selten erlebt man eine solch fröhliche, herzliche, nette Gastgeberin (kurz: einen Schatz , die zur erfrischenden Musik erst old school Rock 'n 'Roll, später Swing summend, trällernd oder leise pfeifend durch ihr Lokal federt, dabei fachlich inhaltlich alles kompetent im Griff hat: Das macht schon gute Laune, jemandem zuzuschauen, dem oder der die Arbeit Freude bereitet. Dabei wollte ich an diesem Dienstagabend eigentlich bei den Innereien Spezialisten in der Nachbarschaft vorbei schauen, fand deren Tür aber verschlossen vor. Ein Platz im tulus lotrek ergab sich aber auch ohne Reservierung problemlos. Von den gut 20 Stühlen im vorderen Raum des Altbaus wurden nach und nach vielleicht die Hälfte besetzt. Das hintere Zimmer war gar nicht belegt. Dazwischen befindet sich die deckenhohe, großzügig verspiegelte Bar aus dunklem Holz und ein kleinerer Wartebereich, bei dem mir Schaffelle auf dem Sessel auffielen. Eines davon konnte ich zu späterer Stunde sehr gut brauchen, denn das Mobiliar steht in auffallendem Kontrast zum schönen Stuck an der hohen Decke: Auf den groben Dielen stehen einfache Holz Tische und Stühle Letztere ohne jedes Kissen. Und da ein solches oder eine Decke auch auf Nachfrage nicht zu erhalten war, wurde eben aus dem Schaf ein Sitzfell gemacht. Auf den Tischen keine Decken, den Platten sieht man die jahrzehntelange Nutzung deutlich an. Einmal Besteck, Wasser und Weinglas und eine ordentliche Serviette, that 's it. Später wurde eine einfache Kerze entzündet, was für die Fotos nicht schlecht war, denn ansonsten viel indirektes Licht. Die Tische sind eng gestellt, bei größerem Andrang wird man schnell ins Gespräch kommen und ich denke, das ist auch gewollt. Hier soll unkompliziert genossen werden. An zwei Wänden große Goldrahmen, die statt Gemälden Schallschutznoppen zeigen witzig oder ein (allerdings weitgehend fehlgeschlagener Versuch, den erheblichen Lärmpegel zu zu dämpfen. Das ganze Ambiente würde recht aufgeräumt, fast steril wirken, wenn nicht die Tapete an der Rückwand mit einem gemalten Wald, nein, einem heimischen Urwald aufwartet, sattes dunkles Grün, Braun und Schwarz und erst nach und nach erkennt man, was dass da zwischen dem Tannengrün Würste und Schwarz(! wälder Schinken hervor lugen, eine rote Garnele blitzt auf und ein Oktopus Arm schlängelt sich verführerisch um die Tannenzapfen. Das und vieles mehr macht Appetit auf all diese Köstlichkeiten und wurde von einer befreundeten Künstlerin exklusiv für 's tulus gestaltet. Erzählte mir Frau Scholl netterweise, nachdem ich begeistert entdeckt hatte, dass auch ihr Kleid dasselbe Muster hatte. Vor der Wand stehend entdeckte man sie kaum mehr... Von soviel Kreativität und Freundlichkeit besoffen fiel nicht mehr ins Gewicht, dass mein Besuch in die Zeit der Alkohol und Dessertabstinenz fiel. Nur das Motto Wir sorgen heute schon für den Kater von morgen! war schwer umzusetzen. Umso erfreulicher, dass der alkoholfreie Cocktail mit dem hübschen Namen Last life in the Universe (so sah er auch aus... für 9€ mit Gurke, Calpis und Aprikosenkefir eine wirklich säuerlich frische Überraschung war und mit etwas Meerrettich ganz spät noch angenehm auf der Zunge prickelte. Die Flasche Bad Liebenwerder Mineralwasser für 6,2€ hätte ich günstiger erwartet. Im Verlauf des Menüs gab es noch selbst gemachte Basilikum Limetten Limonade, Säfte von Rieslingtrauben und von Apfel mit Hibiskus und schließlich einen Spritz von Dornfeldertrauben, alle aus dem Hause von Nahmen. Freundlicherweise fanden nur zwei davon für je 4,2€ den Weg auf die Rechnung, zwei gingen auf 's Haus! Das gewählte menü beinhaltete wohl gemäß berliner rechtschreibung (ach, ach, ach... forelle jakobsmuschel seegras avocado auster 63 tage trocken gereiftes aubrac uckermarker lamm. Für den ausgefallenen nachtisch ergänzte ich kohlrabi aus dem vegetarischen angebot. Schlussendlich 7 Gänge für schmale 98€. Respekt! Der Abend ging fantastisch los, als ein idealtypisches Sauerteigbrot aufgetischt wurde: Schön aufgegangene Krume, feste, aber krosse Kruste und ein angenehm säuerlicher Duft. Dazu aufgeschlagene Rohmilchbutter und ein mildes Zwiebelchutney So einfach, so lecker. Als ersten Gruß ein sehr krosser Macaron, der mit Kalbsblut gefärbt und aromatisiert war. Darauf eine Buttercreme mit Apfelsenf, getoppt von eingelegter Senfsaat, die leider viel zu viel Salz bekommen hatte und damit die mutige Kombination etwas ins Rutschen brachte. Schade, denn schon dieses kleine Kunstwerk in japanisch puristischer Aufführung zeigte, mit welchem Anspruch hier gekocht wird. Auch der folgende Gaumenkitzler war mehr als ambitioniert. Chalons Entenbrust aus dem Wacholderrauch sehr rosa und mit Lavendellack bestrichen und etwas fleur de sel bestreut. Auf der einen Seite schmackige Möhrencreme, auf der anderen Seite eine Emulsion von erdiger roter Beete, die beide das Geflügelfett perfekt einbanden. Auch Lavendel und erst recht Wacholder waren präsent. Ein Gruß wie eine Fanfare, zudem eine Präsentation wie ein Paukenschlag DAS musst du dich erstmal trauen! Farbenfroh auch der Menü Einstieg Die gebeizte Eismeerforelle wurde von einem Feuerwerk kräftiger Aromen begleitet: Fruchtige Hibiskusbaisers, Haselnusspuder und Mayo, süße Nashibirne, bittrige Shitakecreme, Vogelmiere, Wasabi Öl. Das schmeckte mir nicht alles, hatte aber seine Berechtigung. Nur der scharfe Meerrettich war sehr ungleich verteilt, was erneut zu einer gewissen Unausgewogenheit führte, die aber anscheinend von der Küche zugunsten eines leichten young turk Irrsinns hingenommen wird. Als Begleitung eine selbstgemachte Basilikum Limetten Limonade sehr stimmig. Der Chef schob nun den zusätzlichen Veggie Gang ein, den ich erst nach der Jakobsmuschel erwartet hatte. Der Kohlrabi nach Art eines Tartuffo gefüllt mit seinen Würfeln, schwarzen Walnüssen und gerösteter Rapssaat Überstäubt mit Asche, vielleicht von Wacholder? Angegossen eine Rieslingreduktion und Rapsöl. Und dann wieder Banzai!, es wurde massiv abgeflämmt, Stengel und Blätter schwarz und bitter. Für mich der schwächste Gang. Der Kohlrabi selbst und auch die Füllung mit recht wenig Geschmack, die Riesling Säure hatte keine Beziehung zum Rest. Vielleicht im vegetarischen Menü gut, hier im fleischigen Menü etwas überfordert und allenfalls passabel. Konsequent der Rieslingtraubensaft. Von ganz anderem Kaliber die mit Zitrone kalt gekochte Jakobsmuschel, die von Souschef Simon Dienemann an den Tisch gebracht wurde. Serviert auf einer leicht süßlichen Crême von Topinambur und einer Dashi aus Muschelbärten, Kombu und Seegras. Als Topping Algen und Himbeersirup und als besonderer Kick wurde der getrocknete Corail der Muschel im Stil einer Bottarga darüber gerieben. Wow! Die ausreichende Portion des Hauptparts aus Norwegen sorgte dafür, dass der nussige Geschmack der Muschel nicht in der Komposition unterging. Weiter ging es auf kleinem Raum mit einem geschmacklich ungemein breiten Potpurri Knuspriges Sandwich, vollreife Avocado, eingelegte Zucchini, Crême fraiche, milde grüne Chili, Limetten, Minze, Basilikum, Rosenblätter und Puder. Dazu wurde separat ein Sud von und mit Butternusskürbis und angerösteten Kürbiskernen gereicht, der zu diesen ganzen vollmundigen Aromen ein angenehm kontrastierende Schärfe durch Jalapeños mitbrachte. Das war ich zitiere da tischnotizen (auch in berlin zur schule gegangen; ein durch und durch molliger Teller! Ich schwelgte! Und wurde sogleich zur Ordnung gerufen: Die Gillardeau Auster war zwar makellos. Und auch nicht wirklich puristisch mit Kräutermayo, lecker Austernkraut und Fichtensprossenschaum (wie Porno: Kennste einen... . Aber doch deutlich zurück genommener und vor allem für meine da etwas empfindlichen Geschmacksknospen zu sauer. Und was dem Borgfelder nicht schmeckt, wird auch nicht abgelichtet (oder vergessen zu fotografieren . In einer angegossenen Miso mit viel Ingwer kam das dry aged Aubrac Rind als kurzgebratenes feines Rücken stück, Knochenmark und Tatar in einer Rolle von gerösteter Nori Alge. Das war angenehm knusprig und auch durch Schwarznessel frisch. Eine würzige Mayo und ein halbes Wachtelei sorgten wieder für soul in dieser Kreation mit vielen Anleihen aus Asien. Ein guter, stimmiger Gang, was leider vom Foto nicht behauptet werden kann Den Abschluss bildete das zarte und saftige Schulterstück vom Uckermärker Lämmchen Eine sehr untypische Konsistenz erinnerte mich an Gepökeltes, was aber nicht der Fall gewesen sein soll. Die extrem reduzierte Jus sorgte für Kraft und der Koriander daran wieder für einen flüchtigen Gedanken an Fernost. Ungewohnt als Beilage geschmorte Parisienne aus Charentais Melone, gewälzt in Kaffeemalz. Schöne neue Variante der Kombi Lamm und Frucht. Gut gefallen hat mir auch das Topping mit viel geriebenem Mimolette. Das war noch einmal so richtiges Wohlfühlessen! Auch deshalb vermisste ich weder das Dessert, noch sonst irgend etwas, nachdem ich natürlich wieder sehr nett in die Nacht entlassen worden war. Zutiefst zufrieden dachte ich auf meinem Heimweg: SO sollte das Gefühl nach jedem Restaurant Besuch sein! P.S. Die Angaben zum Bewirtungsaufwand sind auch recht nett formuliert...
Es läuft in der Fichtestraße. Bei den Auszeichnungen zum Berliner Meisterkoch 2016 wurde Max Strohe mit seinem tulus lotrek bereits als Aufsteiger des Jahres gekürt. Gastgeberin des Jahres wurde völlig nachvollziehbar Vicky Kniely vom benachbarten und befreundeten Herz Niere. In letztgenannter Kategorie steht in diesem Jahr nun auch Strohes Partnerin Ilona Scholl auf der Nominierungsliste. Und das ist wahrlich keine Überraschung. Selten erlebt man eine solch fröhliche, herzliche, nette Gastgeberin (kurz: einen Schatz , die zur erfrischenden Musik erst old school Rock 'n 'Roll, später Swing summend, trällernd oder leise pfeifend durch ihr Lokal federt, dabei fachlich inhaltlich alles kompetent im Griff hat: Das macht schon gute Laune, jemandem zuzuschauen, dem oder der die Arbeit Freude bereitet. Dabei wollte ich an diesem Dienstagabend eigentlich bei den Innereien Spezialisten in der Nachbarschaft vorbei schauen, fand deren Tür aber verschlossen vor. Ein Platz im tulus lotrek ergab sich aber auch ohne Reservierung problemlos. Von den gut 20 Stühlen im vorderen Raum des Altbaus wurden nach und nach vielleicht die Hälfte besetzt. Das hintere Zimmer war gar nicht belegt. Dazwischen befindet sich die deckenhohe, großzügig verspiegelte Bar aus dunklem Holz und ein kleinerer Wartebereich, bei dem mir Schaffelle auf dem Sessel auffielen. Eines davon konnte ich zu späterer Stunde sehr gut brauchen, denn das Mobiliar steht in auffallendem Kontrast zum schönen Stuck an der hohen Decke: Auf den groben Dielen stehen einfache Holz Tische und Stühle Letztere ohne jedes Kissen. Und da ein solches oder eine Decke auch auf Nachfrage nicht zu erhalten war, wurde eben aus dem Schaf ein Sitzfell gemacht. Auf den Tischen keine Decken, den Platten sieht man die jahrzehntelange Nutzung deutlich an. Einmal Besteck, Wasser und Weinglas und eine ordentliche Serviette, that 's it. Später wurde eine einfache Kerze entzündet, was für die Fotos nicht schlecht war, denn ansonsten viel indirektes Licht. Die Tische sind eng gestellt, bei größerem Andrang wird man schnell ins Gespräch kommen und ich denke, das ist auch gewollt. Hier soll unkompliziert genossen werden. An zwei Wänden große Goldrahmen, die statt Gemälden Schallschutznoppen zeigen witzig oder ein (allerdings weitgehend fehlgeschlagener Versuch, den erheblichen Lärmpegel zu zu dämpfen. Das ganze Ambiente würde recht aufgeräumt, fast steril wirken, wenn nicht die Tapete an der Rückwand mit einem gemalten Wald, nein, einem heimischen Urwald aufwartet, sattes dunkles Grün, Braun und Schwarz und erst nach und nach erkennt man, was dass da zwischen dem Tannengrün Würste und Schwarz(! wälder Schinken hervor lugen, eine rote Garnele blitzt auf und ein Oktopus Arm schlängelt sich verführerisch um die Tannenzapfen. Das und vieles mehr macht Appetit auf all diese Köstlichkeiten und wurde von einer befreundeten Künstlerin exklusiv für 's tulus gestaltet. Erzählte mir Frau Scholl netterweise, nachdem ich begeistert entdeckt hatte, dass auch ihr Kleid dasselbe Muster hatte. Vor der Wand stehend entdeckte man sie kaum mehr... Von soviel Kreativität und Freundlichkeit besoffen fiel nicht mehr ins Gewicht, dass mein Besuch in die Zeit der Alkohol und Dessertabstinenz fiel. Nur das Motto Wir sorgen heute schon für den Kater von morgen! war schwer umzusetzen. Umso erfreulicher, dass der alkoholfreie Cocktail mit dem hübschen Namen Last life in the Universe (so sah er auch aus... für 9€ mit Gurke, Calpis und Aprikosenkefir eine wirklich säuerlich frische Überraschung war und mit etwas Meerrettich ganz spät noch angenehm auf der Zunge prickelte. Die Flasche Bad Liebenwerder Mineralwasser für 6,2€ hätte ich günstiger erwartet. Im Verlauf des Menüs gab es noch selbst gemachte Basilikum Limetten Limonade, Säfte von Rieslingtrauben und von Apfel mit Hibiskus und schließlich einen Spritz von Dornfeldertrauben, alle aus dem Hause von Nahmen. Freundlicherweise fanden nur zwei davon für je 4,2€ den Weg auf die Rechnung, zwei gingen auf 's Haus! Das gewählte menü beinhaltete wohl gemäß berliner rechtschreibung (ach, ach, ach... forelle jakobsmuschel seegras avocado auster 63 tage trocken gereiftes aubrac uckermarker lamm. Für den ausgefallenen nachtisch ergänzte ich kohlrabi aus dem vegetarischen angebot. Schlussendlich 7 Gänge für schmale 98€. Respekt! Der Abend ging fantastisch los, als ein idealtypisches Sauerteigbrot aufgetischt wurde: Schön aufgegangene Krume, feste, aber krosse Kruste und ein angenehm säuerlicher Duft. Dazu aufgeschlagene Rohmilchbutter und ein mildes Zwiebelchutney So einfach, so lecker. Als ersten Gruß ein sehr krosser Macaron, der mit Kalbsblut gefärbt und aromatisiert war. Darauf eine Buttercreme mit Apfelsenf, getoppt von eingelegter Senfsaat, die leider viel zu viel Salz bekommen hatte und damit die mutige Kombination etwas ins Rutschen brachte. Schade, denn schon dieses kleine Kunstwerk in japanisch puristischer Aufführung zeigte, mit welchem Anspruch hier gekocht wird. Auch der folgende Gaumenkitzler war mehr als ambitioniert. Chalons Entenbrust aus dem Wacholderrauch sehr rosa und mit Lavendellack bestrichen und etwas fleur de sel bestreut. Auf der einen Seite schmackige Möhrencreme, auf der anderen Seite eine Emulsion von erdiger roter Beete, die beide das Geflügelfett perfekt einbanden. Auch Lavendel und erst recht Wacholder waren präsent. Ein Gruß wie eine Fanfare, zudem eine Präsentation wie ein Paukenschlag DAS musst du dich erstmal trauen! Farbenfroh auch der Menü Einstieg Die gebeizte Eismeerforelle wurde von einem Feuerwerk kräftiger Aromen begleitet: Fruchtige Hibiskusbaisers, Haselnusspuder und Mayo, süße Nashibirne, bittrige Shitakecreme, Vogelmiere, Wasabi Öl. Das schmeckte mir nicht alles, hatte aber seine Berechtigung. Nur der scharfe Meerrettich war sehr ungleich verteilt, was erneut zu einer gewissen Unausgewogenheit führte, die aber anscheinend von der Küche zugunsten eines leichten young turk Irrsinns hingenommen wird. Als Begleitung eine selbstgemachte Basilikum Limetten Limonade sehr stimmig. Der Chef schob nun den zusätzlichen Veggie Gang ein, den ich erst nach der Jakobsmuschel erwartet hatte. Der Kohlrabi nach Art eines Tartuffo gefüllt mit seinen Würfeln, schwarzen Walnüssen und gerösteter Rapssaat Überstäubt mit Asche, vielleicht von Wacholder? Angegossen eine Rieslingreduktion und Rapsöl. Und dann wieder Banzai!, es wurde massiv abgeflämmt, Stengel und Blätter schwarz und bitter. Für mich der schwächste Gang. Der Kohlrabi selbst und auch die Füllung mit recht wenig Geschmack, die Riesling Säure hatte keine Beziehung zum Rest. Vielleicht im vegetarischen Menü gut, hier im fleischigen Menü etwas überfordert und allenfalls passabel. Konsequent der Rieslingtraubensaft. Von ganz anderem Kaliber die mit Zitrone kalt gekochte Jakobsmuschel, die von Souschef Simon Dienemann an den Tisch gebracht wurde. Serviert auf einer leicht süßlichen Crême von Topinambur und einer Dashi aus Muschelbärten, Kombu und Seegras. Als Topping Algen und Himbeersirup und als besonderer Kick wurde der getrocknete Corail der Muschel im Stil einer Bottarga darüber gerieben. Wow! Die ausreichende Portion des Hauptparts aus Norwegen sorgte dafür, dass der nussige Geschmack der Muschel nicht in der Komposition unterging. Weiter ging es auf kleinem Raum mit einem geschmacklich ungemein breiten Potpurri Knuspriges Sandwich, vollreife Avocado, eingelegte Zucchini, Crême fraiche, milde grüne Chili, Limetten, Minze, Basilikum, Rosenblätter und Puder. Dazu wurde separat ein Sud von und mit Butternusskürbis und angerösteten Kürbiskernen gereicht, der zu diesen ganzen vollmundigen Aromen ein angenehm kontrastierende Schärfe durch Jalapeños mitbrachte. Das war ich zitiere da tischnotizen (auch in berlin zur schule gegangen; ein durch und durch molliger Teller! Ich schwelgte! Und wurde sogleich zur Ordnung gerufen: Die Gillardeau Auster war zwar makellos. Und auch nicht wirklich puristisch mit Kräutermayo, lecker Austernkraut und Fichtensprossenschaum (wie Porno: Kennste einen... . Aber doch deutlich zurück genommener und vor allem für meine da etwas empfindlichen Geschmacksknospen zu sauer. Und was dem Borgfelder nicht schmeckt, wird auch nicht abgelichtet (oder vergessen zu fotografieren . In einer angegossenen Miso mit viel Ingwer kam das dry aged Aubrac Rind als kurzgebratenes feines Rücken stück, Knochenmark und Tatar in einer Rolle von gerösteter Nori Alge. Das war angenehm knusprig und auch durch Schwarznessel frisch. Eine würzige Mayo und ein halbes Wachtelei sorgten wieder für soul in dieser Kreation mit vielen Anleihen aus Asien. Ein guter, stimmiger Gang, was leider vom Foto nicht behauptet werden kann Den Abschluss bildete das zarte und saftige Schulterstück vom Uckermärker Lämmchen Eine sehr untypische Konsistenz erinnerte mich an Gepökeltes, was aber nicht der Fall gewesen sein soll. Die extrem reduzierte Jus sorgte für Kraft und der Koriander daran wieder für einen flüchtigen Gedanken an Fernost. Ungewohnt als Beilage geschmorte Parisienne aus Charentais Melone, gewälzt in Kaffeemalz. Schöne neue Variante der Kombi Lamm und Frucht. Gut gefallen hat mir auch das Topping mit viel geriebenem Mimolette. Das war noch einmal so richtiges Wohlfühlessen! Auch deshalb vermisste ich weder das Dessert, noch sonst irgend etwas, nachdem ich natürlich wieder sehr nett in die Nacht entlassen worden war. Zutiefst zufrieden dachte ich auf meinem Heimweg: SO sollte das Gefühl nach jedem Restaurant Besuch sein! P.S. Die Angaben zum Bewirtungsaufwand sind auch recht nett formuliert...
Es läuft in der Fichtestraße. Bei den Auszeichnungen zum Berliner Meisterkoch 2016 wurde Max Strohe mit seinem tulus lotrek bereits als Aufsteiger des Jahres gekürt. Gastgeberin des Jahres wurde völlig nachvollziehbar Vicky Kniely vom benachbarten und befreundeten Herz Niere. In letztgenannter Kategorie steht in diesem Jahr nun auch Strohes Partnerin Ilona Scholl auf der Nominierungsliste. Und das ist wahrlich keine Überraschung. Selten erlebt man eine solch fröhliche, herzliche, nette Gastgeberin (kurz: einen Schatz , die zur erfrischenden Musik erst old school Rock 'n 'Roll, später Swing summend, trällernd oder leise pfeifend durch ihr Lokal federt, dabei fachlich inhaltlich alles kompetent im Griff hat: Das macht schon gute Laune, jemandem zuzuschauen, dem oder der die Arbeit Freude bereitet. Dabei wollte ich an diesem Dienstagabend eigentlich bei den Innereien Spezialisten in der Nachbarschaft vorbei schauen, fand deren Tür aber verschlossen vor. Ein Platz im tulus lotrek ergab sich aber auch ohne Reservierung problemlos. Von den gut 20 Stühlen im vorderen Raum des Altbaus wurden nach und nach vielleicht die Hälfte besetzt. Das hintere Zimmer war gar nicht belegt. Dazwischen befindet sich die deckenhohe, großzügig verspiegelte Bar aus dunklem Holz und ein kleinerer Wartebereich, bei dem mir Schaffelle auf dem Sessel auffielen. Eines davon konnte ich zu späterer Stunde sehr gut brauchen, denn das Mobiliar steht in auffallendem Kontrast zum schönen Stuck an der hohen Decke: Auf den groben Dielen stehen einfache Holz Tische und Stühle Letztere ohne jedes Kissen. Und da ein solches oder eine Decke auch auf Nachfrage nicht zu erhalten war, wurde eben aus dem Schaf ein Sitzfell gemacht. Auf den Tischen keine Decken, den Platten sieht man die jahrzehntelange Nutzung deutlich an. Einmal Besteck, Wasser und Weinglas und eine ordentliche Serviette, that 's it. Später wurde eine einfache Kerze entzündet, was für die Fotos nicht schlecht war, denn ansonsten viel indirektes Licht. Die Tische sind eng gestellt, bei größerem Andrang wird man schnell ins Gespräch kommen und ich denke, das ist auch gewollt. Hier soll unkompliziert genossen werden. An zwei Wänden große Goldrahmen, die statt Gemälden Schallschutznoppen zeigen witzig oder ein (allerdings weitgehend fehlgeschlagener Versuch, den erheblichen Lärmpegel zu zu dämpfen. Das ganze Ambiente würde recht aufgeräumt, fast steril wirken, wenn nicht die Tapete an der Rückwand mit einem gemalten Wald, nein, einem heimischen Urwald aufwartet, sattes dunkles Grün, Braun und Schwarz und erst nach und nach erkennt man, was dass da zwischen dem Tannengrün Würste und Schwarz(! wälder Schinken hervor lugen, eine rote Garnele blitzt auf und ein Oktopus Arm schlängelt sich verführerisch um die Tannenzapfen. Das und vieles mehr macht Appetit auf all diese Köstlichkeiten und wurde von einer befreundeten Künstlerin exklusiv für 's tulus gestaltet. Erzählte mir Frau Scholl netterweise, nachdem ich begeistert entdeckt hatte, dass auch ihr Kleid dasselbe Muster hatte. Vor der Wand stehend entdeckte man sie kaum mehr... Von soviel Kreativität und Freundlichkeit besoffen fiel nicht mehr ins Gewicht, dass mein Besuch in die Zeit der Alkohol und Dessertabstinenz fiel. Nur das Motto Wir sorgen heute schon für den Kater von morgen! war schwer umzusetzen. Umso erfreulicher, dass der alkoholfreie Cocktail mit dem hübschen Namen Last life in the Universe (so sah er auch aus... für 9€ mit Gurke, Calpis und Aprikosenkefir eine wirklich säuerlich frische Überraschung war und mit etwas Meerrettich ganz spät noch angenehm auf der Zunge prickelte. Die Flasche Bad Liebenwerder Mineralwasser für 6,2€ hätte ich günstiger erwartet. Im Verlauf des Menüs gab es noch selbst gemachte Basilikum Limetten Limonade, Säfte von Rieslingtrauben und von Apfel mit Hibiskus und schließlich einen Spritz von Dornfeldertrauben, alle aus dem Hause von Nahmen. Freundlicherweise fanden nur zwei davon für je 4,2€ den Weg auf die Rechnung, zwei gingen auf 's Haus! Das gewählte menü beinhaltete wohl gemäß berliner rechtschreibung (ach, ach, ach... forelle jakobsmuschel seegras avocado auster 63 tage trocken gereiftes aubrac uckermarker lamm. Für den ausgefallenen nachtisch ergänzte ich kohlrabi aus dem vegetarischen angebot. Schlussendlich 7 Gänge für schmale 98€. Respekt! Der Abend ging fantastisch los, als ein idealtypisches Sauerteigbrot aufgetischt wurde: Schön aufgegangene Krume, feste, aber krosse Kruste und ein angenehm säuerlicher Duft. Dazu aufgeschlagene Rohmilchbutter und ein mildes Zwiebelchutney So einfach, so lecker. Als ersten Gruß ein sehr krosser Macaron, der mit Kalbsblut gefärbt und aromatisiert war. Darauf eine Buttercreme mit Apfelsenf, getoppt von eingelegter Senfsaat, die leider viel zu viel Salz bekommen hatte und damit die mutige Kombination etwas ins Rutschen brachte. Schade, denn schon dieses kleine Kunstwerk in japanisch puristischer Aufführung zeigte, mit welchem Anspruch hier gekocht wird. Auch der folgende Gaumenkitzler war mehr als ambitioniert. Chalons Entenbrust aus dem Wacholderrauch sehr rosa und mit Lavendellack bestrichen und etwas fleur de sel bestreut. Auf der einen Seite schmackige Möhrencreme, auf der anderen Seite eine Emulsion von erdiger roter Beete, die beide das Geflügelfett perfekt einbanden. Auch Lavendel und erst recht Wacholder waren präsent. Ein Gruß wie eine Fanfare, zudem eine Präsentation wie ein Paukenschlag DAS musst du dich erstmal trauen! Farbenfroh auch der Menü Einstieg Die gebeizte Eismeerforelle wurde von einem Feuerwerk kräftiger Aromen begleitet: Fruchtige Hibiskusbaisers, Haselnusspuder und Mayo, süße Nashibirne, bittrige Shitakecreme, Vogelmiere, Wasabi Öl. Das schmeckte mir nicht alles, hatte aber seine Berechtigung. Nur der scharfe Meerrettich war sehr ungleich verteilt, was erneut zu einer gewissen Unausgewogenheit führte, die aber anscheinend von der Küche zugunsten eines leichten young turk Irrsinns hingenommen wird. Als Begleitung eine selbstgemachte Basilikum Limetten Limonade sehr stimmig. Der Chef schob nun den zusätzlichen Veggie Gang ein, den ich erst nach der Jakobsmuschel erwartet hatte. Der Kohlrabi nach Art eines Tartuffo gefüllt mit seinen Würfeln, schwarzen Walnüssen und gerösteter Rapssaat Überstäubt mit Asche, vielleicht von Wacholder? Angegossen eine Rieslingreduktion und Rapsöl. Und dann wieder Banzai!, es wurde massiv abgeflämmt, Stengel und Blätter schwarz und bitter. Für mich der schwächste Gang. Der Kohlrabi selbst und auch die Füllung mit recht wenig Geschmack, die Riesling Säure hatte keine Beziehung zum Rest. Vielleicht im vegetarischen Menü gut, hier im fleischigen Menü etwas überfordert und allenfalls passabel. Konsequent der Rieslingtraubensaft. Von ganz anderem Kaliber die mit Zitrone kalt gekochte Jakobsmuschel, die von Souschef Simon Dienemann an den Tisch gebracht wurde. Serviert auf einer leicht süßlichen Crême von Topinambur und einer Dashi aus Muschelbärten, Kombu und Seegras. Als Topping Algen und Himbeersirup und als besonderer Kick wurde der getrocknete Corail der Muschel im Stil einer Bottarga darüber gerieben. Wow! Die ausreichende Portion des Hauptparts aus Norwegen sorgte dafür, dass der nussige Geschmack der Muschel nicht in der Komposition unterging. Weiter ging es auf kleinem Raum mit einem geschmacklich ungemein breiten Potpurri Knuspriges Sandwich, vollreife Avocado, eingelegte Zucchini, Crême fraiche, milde grüne Chili, Limetten, Minze, Basilikum, Rosenblätter und Puder. Dazu wurde separat ein Sud von und mit Butternusskürbis und angerösteten Kürbiskernen gereicht, der zu diesen ganzen vollmundigen Aromen ein angenehm kontrastierende Schärfe durch Jalapeños mitbrachte. Das war ich zitiere da tischnotizen (auch in berlin zur schule gegangen; ein durch und durch molliger Teller! Ich schwelgte! Und wurde sogleich zur Ordnung gerufen: Die Gillardeau Auster war zwar makellos. Und auch nicht wirklich puristisch mit Kräutermayo, lecker Austernkraut und Fichtensprossenschaum (wie Porno: Kennste einen... . Aber doch deutlich zurück genommener und vor allem für meine da etwas empfindlichen Geschmacksknospen zu sauer. Und was dem Borgfelder nicht schmeckt, wird auch nicht abgelichtet (oder vergessen zu fotografieren . In einer angegossenen Miso mit viel Ingwer kam das dry aged Aubrac Rind als kurzgebratenes feines Rücken stück, Knochenmark und Tatar in einer Rolle von gerösteter Nori Alge. Das war angenehm knusprig und auch durch Schwarznessel frisch. Eine würzige Mayo und ein halbes Wachtelei sorgten wieder für soul in dieser Kreation mit vielen Anleihen aus Asien. Ein guter, stimmiger Gang, was leider vom Foto nicht behauptet werden kann Den Abschluss bildete das zarte und saftige Schulterstück vom Uckermärker Lämmchen Eine sehr untypische Konsistenz erinnerte mich an Gepökeltes, was aber nicht der Fall gewesen sein soll. Die extrem reduzierte Jus sorgte für Kraft und der Koriander daran wieder für einen flüchtigen Gedanken an Fernost. Ungewohnt als Beilage geschmorte Parisienne aus Charentais Melone, gewälzt in Kaffeemalz. Schöne neue Variante der Kombi Lamm und Frucht. Gut gefallen hat mir auch das Topping mit viel geriebenem Mimolette. Das war noch einmal so richtiges Wohlfühlessen! Auch deshalb vermisste ich weder das Dessert, noch sonst irgend etwas, nachdem ich natürlich wieder sehr nett in die Nacht entlassen worden war. Zutiefst zufrieden dachte ich auf meinem Heimweg: SO sollte das Gefühl nach jedem Restaurant Besuch sein! P.S. Die Angaben zum Bewirtungsaufwand sind auch recht nett formuliert...
Es läuft in der Fichtestraße. Bei den Auszeichnungen zum Berliner Meisterkoch 2016 wurde Max Strohe mit seinem tulus lotrek bereits als Aufsteiger des Jahres gekürt. Gastgeberin des Jahres wurde völlig nachvollziehbar Vicky Kniely vom benachbarten und befreundeten Herz Niere. In letztgenannter Kategorie steht in diesem Jahr nun auch Strohes Partnerin Ilona Scholl auf der Nominierungsliste. Und das ist wahrlich keine Überraschung. Selten erlebt man eine solch fröhliche, herzliche, nette Gastgeberin (kurz: einen Schatz , die zur erfrischenden Musik erst old school Rock 'n 'Roll, später Swing summend, trällernd oder leise pfeifend durch ihr Lokal federt, dabei fachlich inhaltlich alles kompetent im Griff hat: Das macht schon gute Laune, jemandem zuzuschauen, dem oder der die Arbeit Freude bereitet. Dabei wollte ich an diesem Dienstagabend eigentlich bei den Innereien Spezialisten in der Nachbarschaft vorbei schauen, fand deren Tür aber verschlossen vor. Ein Platz im tulus lotrek ergab sich aber auch ohne Reservierung problemlos. Von den gut 20 Stühlen im vorderen Raum des Altbaus wurden nach und nach vielleicht die Hälfte besetzt. Das hintere Zimmer war gar nicht belegt. Dazwischen befindet sich die deckenhohe, großzügig verspiegelte Bar aus dunklem Holz und ein kleinerer Wartebereich, bei dem mir Schaffelle auf dem Sessel auffielen. Eines davon konnte ich zu späterer Stunde sehr gut brauchen, denn das Mobiliar steht in auffallendem Kontrast zum schönen Stuck an der hohen Decke: Auf den groben Dielen stehen einfache Holz Tische und Stühle Letztere ohne jedes Kissen. Und da ein solches oder eine Decke auch auf Nachfrage nicht zu erhalten war, wurde eben aus dem Schaf ein Sitzfell gemacht. Auf den Tischen keine Decken, den Platten sieht man die jahrzehntelange Nutzung deutlich an. Einmal Besteck, Wasser und Weinglas und eine ordentliche Serviette, that 's it. Später wurde eine einfache Kerze entzündet, was für die Fotos nicht schlecht war, denn ansonsten viel indirektes Licht. Die Tische sind eng gestellt, bei größerem Andrang wird man schnell ins Gespräch kommen und ich denke, das ist auch gewollt. Hier soll unkompliziert genossen werden. An zwei Wänden große Goldrahmen, die statt Gemälden Schallschutznoppen zeigen witzig oder ein (allerdings weitgehend fehlgeschlagener Versuch, den erheblichen Lärmpegel zu zu dämpfen. Das ganze Ambiente würde recht aufgeräumt, fast steril wirken, wenn nicht die Tapete an der Rückwand mit einem gemalten Wald, nein, einem heimischen Urwald aufwartet, sattes dunkles Grün, Braun und Schwarz und erst nach und nach erkennt man, was dass da zwischen dem Tannengrün Würste und Schwarz(! wälder Schinken hervor lugen, eine rote Garnele blitzt auf und ein Oktopus Arm schlängelt sich verführerisch um die Tannenzapfen. Das und vieles mehr macht Appetit auf all diese Köstlichkeiten und wurde von einer befreundeten Künstlerin exklusiv für 's tulus gestaltet. Erzählte mir Frau Scholl netterweise, nachdem ich begeistert entdeckt hatte, dass auch ihr Kleid dasselbe Muster hatte. Vor der Wand stehend entdeckte man sie kaum mehr... Von soviel Kreativität und Freundlichkeit besoffen fiel nicht mehr ins Gewicht, dass mein Besuch in die Zeit der Alkohol und Dessertabstinenz fiel. Nur das Motto Wir sorgen heute schon für den Kater von morgen! war schwer umzusetzen. Umso erfreulicher, dass der alkoholfreie Cocktail mit dem hübschen Namen Last life in the Universe (so sah er auch aus... für 9€ mit Gurke, Calpis und Aprikosenkefir eine wirklich säuerlich frische Überraschung war und mit etwas Meerrettich ganz spät noch angenehm auf der Zunge prickelte. Die Flasche Bad Liebenwerder Mineralwasser für 6,2€ hätte ich günstiger erwartet. Im Verlauf des Menüs gab es noch selbst gemachte Basilikum Limetten Limonade, Säfte von Rieslingtrauben und von Apfel mit Hibiskus und schließlich einen Spritz von Dornfeldertrauben, alle aus dem Hause von Nahmen. Freundlicherweise fanden nur zwei davon für je 4,2€ den Weg auf die Rechnung, zwei gingen auf 's Haus! Das gewählte menü beinhaltete wohl gemäß berliner rechtschreibung (ach, ach, ach... forelle jakobsmuschel seegras avocado auster 63 tage trocken gereiftes aubrac uckermarker lamm. Für den ausgefallenen nachtisch ergänzte ich kohlrabi aus dem vegetarischen angebot. Schlussendlich 7 Gänge für schmale 98€. Respekt! Der Abend ging fantastisch los, als ein idealtypisches Sauerteigbrot aufgetischt wurde: Schön aufgegangene Krume, feste, aber krosse Kruste und ein angenehm säuerlicher Duft. Dazu aufgeschlagene Rohmilchbutter und ein mildes Zwiebelchutney So einfach, so lecker. Als ersten Gruß ein sehr krosser Macaron, der mit Kalbsblut gefärbt und aromatisiert war. Darauf eine Buttercreme mit Apfelsenf, getoppt von eingelegter Senfsaat, die leider viel zu viel Salz bekommen hatte und damit die mutige Kombination etwas ins Rutschen brachte. Schade, denn schon dieses kleine Kunstwerk in japanisch puristischer Aufführung zeigte, mit welchem Anspruch hier gekocht wird. Auch der folgende Gaumenkitzler war mehr als ambitioniert. Chalons Entenbrust aus dem Wacholderrauch sehr rosa und mit Lavendellack bestrichen und etwas fleur de sel bestreut. Auf der einen Seite schmackige Möhrencreme, auf der anderen Seite eine Emulsion von erdiger roter Beete, die beide das Geflügelfett perfekt einbanden. Auch Lavendel und erst recht Wacholder waren präsent. Ein Gruß wie eine Fanfare, zudem eine Präsentation wie ein Paukenschlag DAS musst du dich erstmal trauen! Farbenfroh auch der Menü Einstieg Die gebeizte Eismeerforelle wurde von einem Feuerwerk kräftiger Aromen begleitet: Fruchtige Hibiskusbaisers, Haselnusspuder und Mayo, süße Nashibirne, bittrige Shitakecreme, Vogelmiere, Wasabi Öl. Das schmeckte mir nicht alles, hatte aber seine Berechtigung. Nur der scharfe Meerrettich war sehr ungleich verteilt, was erneut zu einer gewissen Unausgewogenheit führte, die aber anscheinend von der Küche zugunsten eines leichten young turk Irrsinns hingenommen wird. Als Begleitung eine selbstgemachte Basilikum Limetten Limonade sehr stimmig. Der Chef schob nun den zusätzlichen Veggie Gang ein, den ich erst nach der Jakobsmuschel erwartet hatte. Der Kohlrabi nach Art eines Tartuffo gefüllt mit seinen Würfeln, schwarzen Walnüssen und gerösteter Rapssaat Überstäubt mit Asche, vielleicht von Wacholder? Angegossen eine Rieslingreduktion und Rapsöl. Und dann wieder Banzai!, es wurde massiv abgeflämmt, Stengel und Blätter schwarz und bitter. Für mich der schwächste Gang. Der Kohlrabi selbst und auch die Füllung mit recht wenig Geschmack, die Riesling Säure hatte keine Beziehung zum Rest. Vielleicht im vegetarischen Menü gut, hier im fleischigen Menü etwas überfordert und allenfalls passabel. Konsequent der Rieslingtraubensaft. Von ganz anderem Kaliber die mit Zitrone kalt gekochte Jakobsmuschel, die von Souschef Simon Dienemann an den Tisch gebracht wurde. Serviert auf einer leicht süßlichen Crême von Topinambur und einer Dashi aus Muschelbärten, Kombu und Seegras. Als Topping Algen und Himbeersirup und als besonderer Kick wurde der getrocknete Corail der Muschel im Stil einer Bottarga darüber gerieben. Wow! Die ausreichende Portion des Hauptparts aus Norwegen sorgte dafür, dass der nussige Geschmack der Muschel nicht in der Komposition unterging. Weiter ging es auf kleinem Raum mit einem geschmacklich ungemein breiten Potpurri Knuspriges Sandwich, vollreife Avocado, eingelegte Zucchini, Crême fraiche, milde grüne Chili, Limetten, Minze, Basilikum, Rosenblätter und Puder. Dazu wurde separat ein Sud von und mit Butternusskürbis und angerösteten Kürbiskernen gereicht, der zu diesen ganzen vollmundigen Aromen ein angenehm kontrastierende Schärfe durch Jalapeños mitbrachte. Das war ich zitiere da tischnotizen (auch in berlin zur schule gegangen; ein durch und durch molliger Teller! Ich schwelgte! Und wurde sogleich zur Ordnung gerufen: Die Gillardeau Auster war zwar makellos. Und auch nicht wirklich puristisch mit Kräutermayo, lecker Austernkraut und Fichtensprossenschaum (wie Porno: Kennste einen... . Aber doch deutlich zurück genommener und vor allem für meine da etwas empfindlichen Geschmacksknospen zu sauer. Und was dem Borgfelder nicht schmeckt, wird auch nicht abgelichtet (oder vergessen zu fotografieren . In einer angegossenen Miso mit viel Ingwer kam das dry aged Aubrac Rind als kurzgebratenes feines Rücken stück, Knochenmark und Tatar in einer Rolle von gerösteter Nori Alge. Das war angenehm knusprig und auch durch Schwarznessel frisch. Eine würzige Mayo und ein halbes Wachtelei sorgten wieder für soul in dieser Kreation mit vielen Anleihen aus Asien. Ein guter, stimmiger Gang, was leider vom Foto nicht behauptet werden kann Den Abschluss bildete das zarte und saftige Schulterstück vom Uckermärker Lämmchen Eine sehr untypische Konsistenz erinnerte mich an Gepökeltes, was aber nicht der Fall gewesen sein soll. Die extrem reduzierte Jus sorgte für Kraft und der Koriander daran wieder für einen flüchtigen Gedanken an Fernost. Ungewohnt als Beilage geschmorte Parisienne aus Charentais Melone, gewälzt in Kaffeemalz. Schöne neue Variante der Kombi Lamm und Frucht. Gut gefallen hat mir auch das Topping mit viel geriebenem Mimolette. Das war noch einmal so richtiges Wohlfühlessen! Auch deshalb vermisste ich weder das Dessert, noch sonst irgend etwas, nachdem ich natürlich wieder sehr nett in die Nacht entlassen worden war. Zutiefst zufrieden dachte ich auf meinem Heimweg: SO sollte das Gefühl nach jedem Restaurant Besuch sein! P.S. Die Angaben zum Bewirtungsaufwand sind auch recht nett formuliert...