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Restaurant bewertenKleine Vorgeschichte: Seit eh und je hatten wir nicht nur zu Heiligabend sondern auch am 1.Weihnachtsfeiertag zum Mittagessen etliche Gäste. Uns oblag die Auswahl der Speisen, der entsprechende Einkauf, die Vorbereitungen, die Kocherei und natürlich auch der Abwasch und das Aufräumen; da waren die Gäste, denen es jedesmal gut gefallen hatte, dann natürlich schon wieder Richtung Heimat abgedampft. Gegeneinladungen zum Weihnachtsessen hatte es keine einzige gegeben und deshalb zog meine Frau schon vor Monaten die Reißleine: Weihnachtsessen bei den Simbas finden ab sofort nicht mehr, stattdessen suchen wir rechtzeitig etwas auswärts für den 1.Feiertag; wer will kann mit, das dann allerdings auf eigene Kosten.Beim Suchen erhielten wir etliche Absagen Wir sind zu diesem Termin seit Wochen ausgebucht ! , aber auch zwei Zusagen, eine davon kam vom Hotel Haus Krone in Bexbach. Hierher nach Bexbach waren wir über Jahre weg mit bis zu 10 Personen an Ostern, Pfingsten, aber auch an normalen Sonntagen zum Brunchen gefahren; allerdings nicht in die Krone sondern in die Hochwiesmühle zur Familie Jungfleisch, wo es uns immer gut gefallen hatte. Feine Angebote, nicht gerade moderat bepreist, aber völlig ein Ordnung. Irgendwann verkauften die Jungfleischs das sehr gut gehende Hotel, um ihren Altersruhesitz irgendwo auf den Balearen zu nehmen; der Junior, immer als Nachfolger gehandelt, übernahm schliesslich doch nicht. Die neuen Betreiber der Hochwiesmühle boten zwar weiterhin Sonntagsbrunch an, dies allerdings mit stark zusammengestrichenem Programm und zu erhöhten Preisen; damit war der Drops in Sachen Bexbach Brunch für uns gelutscht. Da wir weder die Krone noch das andere Restaurant, das uns für den 1.Weihnachtsfeiertag zugesagt hat, kennen, mussten wir bevor wir einem der beiden Gastros absagen, bei beiden eine Art Probeessen durchführen, und heute war eben die Krone dran. Homepage der Krone [hidden link] Auszug : In unserem Restaurant erwartet Sie gut bürgerliche bis edel delikate Küche in angenehmem und zwanglosen Ambiente, natürlich in erstklassiger Qualität. Unser professioneller Service umsorgt sie ohne aufdringlich zu sein. Unter anderem bieten wir an: Lunch Büffet Sonntagmittag 11:00 14:00 Uhr; reichhaltige Essensauswahl vom Büffet incl. Wasser, Softdrinks, Säften und Kaffee. Ambiente: Das von uns vorgefundene angenehme und zwanglose Ambiente mag in den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts à jour sprich modern gewesen sein. Uns verfrachteten man, nachdem unsere Impfnachweise kontrolliert worden waren, in einen Nebenraum namens Winzerstube , wo uns der professionelle Service völlig unaufdringlich mit dem Nachverfolgungsformular und einem Kugelschreiber vor der Nase herumwedelte noch bevor wir überhaupt Gelegenheit gefunden hatten Platz zu nehmen. Ein absolut unpersönlicher und kalter Raum; hätten hier nicht eingedeckte Tische, unter anderem eine Geburtstagstafel, gestanden, hätte ich ihn für einen Lagerraum gehalten; wenig einladend und alles andere als gemütlich. Das fanden auch der 85 jährige Jubilar und seine Gattin, die kurz nach uns eingetroffen waren. Offenbar hatte man ihnen bei der Reservierung ihrem Wunsch entsprechend einen besseren Raum versprochen und konnte diese Zusage jetzt nicht einhalten, da der gewünschte Raum anderweitig vergeben war. Längere Diskussion der Jubilarsgattin mit der Restaurantleitung, die aber absolut keine befriedigende Lösung brachte. Die einzige Alternative wäre gewesen zu gehen, aber wohin? Der Jubilar mit seinen Gästen blieb, wir blieben auch. Für das ungemütliche Ambiente vergebe ich einen Stern. Service: Abgesehen von dem Gehuddel zu Beginn arbeitete der Service ordentlich; viel zu tun hatte er ohnehin nicht, denn an die Büffets mussten wir uns ja eigenfüßig bemühen. Für den Service sprich das Abräumen der Teller, das Bringen meines Weizenbiers und das Abkassieren des Rechnungsbetrags gibt es von mir drei Sterne. Sauberkeit: Mir fiel nichts negativ auf, allerdings habe ich die Nassräume nicht besucht. In der Hoffnung, dass dort auch alles in Ordnung war, vergebe ich für die Sauberkeit fünf Sterne. Essen und Trinken: Wir hatten uns beide für das Lunch Büffet zu EUR 23,50 p.P. entschieden. Ich hatte dazu ein Franziskaner Weizen 0,5l EUR 3,90 ; unsere anderen Getränke Wasser, Fanta waren im Büffet Preis enthalten. Was war vom Essen zu halten? Ich beginne mit den Highlights und damit bin ich dann auch rasch durch. Sehr schmackhaft waren der Muschelsalat, der Schafskäsesalat, die eingelegten Pilze, die Makrele und die Spinatknödel; dazu der von meiner Frau probierte Lachs, der ihrer Ansicht nach sehr frisch war. Über mein Vitello Tonnato und die Tranchen vom kalten Schinkenbraten decke ich dagegen besser den Mantel des Schweigens; deren Qualität war einfach unterirdisch. Finster sah es auch bei den sogenannten Hauptgerichten aus. Meine Frau hatte den Rehbraten mit Kartoffelgratin und Rotkraut ausgesucht. Das Reh muss schon sehr viele Kilometer auf dem Tacho und noch mehr Lebensjahre auf dem schmalen Buckel gehabt haben; eine einzige Scheibe des Braten ging gerade noch so als zart durch, der Großteil dagegen nicht. Ich hatte das Schweinefilet mit Spinatknödel und ein paar Breitbandnudeln. Den Spinatknödel hatte ich bereits gelobt, die Bndnudeln verdienen keine besondere Erwähnung, und das arme Schwein ist in der Krone Küche mehr als nur einen langen Tod gestorben; noch durcher als dieses Filet ist schlicht nicht möglich, die nächste Garstufe, gäbe es denn eine solche, wäre pulver oder staubtrocken gewesen. Als Dessert hatte meine Frau eine Bayrischcrême, etwas Schokoladiges und zwei unterschiedliche Riegel eines wabbeligen Zeugs; gejubelt hat sie beim Verzehr nicht. Ich holte mir noch einen Teller Muscheln; die Muscheln als solche soweit ganz in Ordnung. Allerdings hatten sie während der Zubereitung nicht einen einzigen Tropfen Wein oder gar Pastis gesehen; auch war mit Sellerie, Lauch etc. in der Küche ausserordentlich gegeizt worden. Insgesamt als Gericht enttäuschend, aber es war damit ja nicht die einzige Enttäuschung des Tages gewesen. Für Essen vergebe ich zweieinhalb Sterne; die erwähnten sehr guten Vorspeisen können schliesslich nicht alles rausreißen und die auf der Homepage mit in den Vordergrund gestellte erstklassige Qualität habe ich über weite Strecken leider nicht vorgefunden. Fazit: Meine Frau hat es noch vor Ort in einem einzigen Satz auf den Punkt gebracht: Hier möchte ich nich wieder her . Und damit is auch klar, wo die Simbas den 1.Weihnachtsfeiertag nicht verbringen werden.