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Angeschlagene Restaurantkette Vapiano sichert sich Millionen-Kredite und verschiebt Jahresbilanz

Zweimal hatte die Restaurantkette Vapiano den Jahresabschluss bereits verschoben. Nun tut sie es ein drittes Mal - aber aus einem erfreulichen Grund: Finanzierende Banken und Großaktionäre haben zusammengelegt.
Vapiano kann mit frischem Geld weitermachen

Vapiano kann mit frischem Geld weitermachen

Foto: Oliver Berg/DPA

Vapiano hat sich nach eigenen Angaben Kredite von rund 30 Millionen Euro gesichert und verschiebt die eigentlich für Freitag geplante Vorlage der Jahresbilanz. Das Geld komme von den finanzierenden Banken und den Großaktionären. Es gebe verbindliche Kreditzusagen von Banken und Großaktionären, teilte die Restaurant-Kette am Donnerstagabend mit.

Mit den Krediten solle die finanzielle Restrukturierung und die strategische Neuausrichtung vorangetrieben werden. Damit seien die Weichen für die Zukunft gestellt, erklärte Firmenchef Cornelius Everke. "Unser Ziel ist es, Vapiano zurück auf einen profitablen Wachstumspfad zu bringen."

Weil bis zuletzt offen war, ob der seit Kurzem amtierende Everke eine Finanzspritze von insgesamt 40 Millionen Euro bekommt, war der Jahresabschluss bereits zweimal verschoben worden. Zehn Millionen Euro waren bereits Ende 2018 zugesagt worden.

Aufgrund weiterer Anforderungen an die Dokumentation der ausgehandelten Refinanzierung werde der Jahres- und der Konzernabschluss für 2018 der Vapiano SE erst am 18. Juni 2019 veröffentlicht - und nicht wie angekündigt an diesem Freitag (24. Mai). Der Termin für die ordentliche Hauptversammlung werde noch gesondert angekündigt.

30 Millionen Euro Verlust im Jahr 2017

Vapiano steckt in den roten Zahlen. 2017 machte die Firma einen Verlust von rund 30 Millionen Euro, 2018 soll der Gesamtverlust laut vorläufigen Zahlen vom Februar "deutlich" unter diesem Wert liegen. Der Umsatz lag bei 370 Millionen Euro. Auf gleicher Fläche, also ohne Neueröffnungen, war das ein Minus von einem Prozent - angesichts des starken Wachstums in der Gastrobranche sind das schlechte Werte.

Mit Geld aus dem Börsengang 2017 setzte Vapiano auf Expansion, im vergangenen Jahr kamen mehr als 30 neue Restaurants hinzu. In 33 Staaten ist Vapiano inzwischen mit 231 Restaurants präsent, die meisten davon befinden sich in Deutschland.

rei/hba/dpa/reuters