Um den Zürichsee herum gibt es selbst für uns noch unbekannte Restaurants zu entdecken, die mit ihrer Einzigartigkeit überraschen. Ein solches ist das Restaurant Buech in Herrliberg – ein Restaurant-Juwel, das seinesgleichen sucht. Vom See her fährt man eine ganze Weile lang steil den Berg durchs Dorf hoch. Wenn die letzten Herrliberger Häuser hinter einem liegen und man die erste enge Kurve passiert hat, dann hat man die „Buech“ erreicht.  Das Restaurant befindet sich in einem alten Zürcher Winzerhaus und liegt nur leicht von der wenig befahrenen Strasse versetzt. Ein grosser Garten fällt gleich als erstes auf. Dort stehen riesige Eichen und spenden im Sommer Schatten. Sie sind mit bronzefarbenen Laternen behangen und sorgen für ländlichen Schick und gemütliche Gartenatmosphäre. Passend dazu machen sich im Hintergrund die Kühe mit ihren Glocken bemerkbar. Im Sommer gibt es keinen schöneren Ort als den Garten. Im Herbst serviert man hier auf Wunsch immerhin noch den Apéritif. Und im Winter stehen drei wunderschön dekorierte Gartenhäuser und ein grosser Pavillon für Fondue und Raclette bereit. Der Blick auf den Zürichsee und auf die Berge ist umwerfend – von überall her. Fast sind wir geneigt zu sagen: Von nirgends ist der Blick prächtiger als von der Buech aus. Selbst die eher hässliche Horgen-Meilen-Fähren, die man den See überqueren sieht, macht von hier oben eine überraschend elegante Gattung.  Viel altes Täfer an den Wänden, massive Holztische und traditionelle Bauernstühle, üppige Blumenarrangements und Kunst an den Wänden: Das Restaurant zeigt sich auch innen von einer äusserst stilvollen Seite. Zusätzlichen Charme entwickelt das Restaurant durch die kleinen, intimen Ecken, in denen man sich sehr geborgen fühlen kann und dennoch Teil eines grösseren Ganzen ist.  Die Buech serviert in erster Linie klassische Gerichte aus der Wohlfühlküche. Da wäre beispielsweise das Tatar vom Schweizer Rind mit Café de Paris überbacken, eine Flädli-Suppe oder ein Cordon Bleu vom Kalb mit Stampf-Kartoffelsalat. Saisonale Gerichte gibt es ebenfalls. Diesen Herbst sind es unter anderem der in Olivenöl gegarte Saibling mit gerösteten Nüssen und eingelegten Eierschwämmli als Vorspeise und ein Asconer Safran-Risotto mit Tessiner Luganige Würstchen und Valle Maggia Pfeffer. Vorspeisen fangen in der Buech bei 14 Franken an. Dafür gibt es einen gemischten Blattsalat mit bunten Cherry-Tomaten und gerösteten Kernen. Die teuerste Vorspeise liegt bei 36 Franken für eine Entenlebern-Triologie.  Hauptspeisen liegen zwischen 38 (Crespelle gefüllt mit Eierschwämmli) und 63 Franken (konfierter Maine Hummer mit Cognac-Schaum).  Zu zweit hatten wir ein Piatto Ticinese zum Teilen, zwei Vorspeisen, zwei Hauptgänge, ein Dessert ebenfalls zum Teilen, Wasser und ein Glas Wein. Die Schlussrechnung zeigte den Betrag von 248 Franken. Montag bis Freitag, 12 bis 13:30 Uhr und 18 bis 22 Uhr Samstag und Sonntag, 12 bis 14 Uhr und 18 bis 22 Uhr Die Buech ist ein ausserordentliches Restaurant-Juwel. Das alte Winzergut mit heimeligem Garten, bester Aussicht und liebevoll gestalteter Einrichtung hat unseren Besuch an einem Mittwoch Abend zu einem wundervollen Erlebnis gemacht.  Ganz besonders erwähnenswert ist die Bedienung. Sie ist nahbar, freundlich und hilfsbereit. Eine Stärke, die man anderswo leider allzu oft vermisst.  Wir hatten zum Apéritif eine kleine Tessinerplatte zum Teilen. Dort gab es besten Tessiner Schinken und Salami. Dazu gereicht hat man uns wunderbares Brot, das gleichzeitig weich und knusprig war und vom einem Beck in der Region kommt.   Zur Vorspeise haben wir uns für die Hummer Bisque und die Wachtel Roulade entschieden. Die Hummer Bisque war ausgezeichnet im Geschmack, auch wenn sie für eine Bisque eigentlich zu rahmig war. Die Wachtel Roulade war butterzart und wurde mit frischen und eingelegten Feigen serviert.  Die Hauptgänge: Doraden Filet mit Melanzane alla Parmigiana und Rindstatar mit Café de Paris. Der Fisch war perfekt auf den Punkt gegart und die Limettensauce, die dazu serviert wurde, passte bestens dazu. Richtig umwerfend war aber die Aubergine. Sie glänzte mit einer Texturmischung aus knusprigem Rand und weichem Innern und war geschmacklich eine riesige Freude.  Beim Rindstatar konnte man die hohe Fleischqualität förmlich schmecken. Dazu gereicht wurde ein himmlisches Brioche, welches leicht getoastet war. Die Kombination war genau so einfach wie perfekt. Nur die Café de Paris Sauce wäre unserer Meinung nach nicht nötig gewesen – das Tatar könnte gut für sich selber stehen.  Zu guter Letzt noch das Dessert: Maroni Mousse mit Portweinfeigen und Zabaglione mit weissem Portwein. Wir haben es geteilt. Das Maroni Mousse war ausgezeichnet. Die Portweinfeigen ebenfalls. Die Zabaglione (Weinschaum-Crème) konnte uns hingegen nicht begeistert, war aber in Ordnung. Ganz allgemein fanden wir das Dessert optisch nicht ideal präsentiert.  Restaurant Buech Forchstrasse 267 8704 Herrliberg Tel. +41 44 915 10 10 restaurantbuech.ch (Fotos: Carrie Meier-Ho)